Paket-Tracker Lieferungen stellt auf Abo-Modell um

30. Sep 2020 14:30 Uhr - Redaktion

Am Abo-Modell scheiden sich weiter die Geister. Einige Nutzer lehnen Software auf Miete aus Prinzip ab, andere User beklagen die hohen Kosten gerechnet auf mehrere Jahre und halten die Gebühren für Einzel-Programme in Relation zu großen Paketen wie Microsoft Office häufig für überzogen. Trotz dieser Kritik setzen immer mehr Entwickler auf das Abo-Modell - nun auch der Paket-Tracker Lieferungen.

Mit der neuen Version 9 gibt es die für macOS, iOS/iPadOS und Apple Watch erhältliche Software nur noch zur Miete. Bisher kostete Lieferungen, das im US-Original Deliveries heißt, als Einmalkauf je 5,49 Euro für macOS sowie iOS/iPadOS/watchOS. Nun wird dieser Betrag pro Jahr fällig - alternativ 0,99 Euro pro Monat. Wer diesen Einmalkauf getätigt hat, soll "die meisten Features" der Abo-Version nutzen können, heißt es.

Offenbar verspricht sich der Hersteller, die in Detroit ansässige Firma Junecloud, höhere Umsätze und Gewinne durch das geänderte Geschäftsmodell. In den letzten Monaten sind mehrere bekannte Apps, darunter der Kalender Fantastical, der E-Mail-Client Airmail, die Zeiterfassung Tyme und der Clipboard-Manager Paste, auf ein Abo-Modell gewechselt, was zu überwiegend negativen Reaktionen der betroffenen User führte. Auch eine entsprechende Ankündigung für PDFify führte zu einem Aufschrei der Nutzer, woraufhin eine Einmalkauf-Option eingeführt wurde.

 

NetNewsWire
 
Paketsendungen verfolgen: Lieferungen-App künftig als Abo.
Bild: Junecloud.

 

Im Rahmen eines Abos haben die Nutzer immer Zugriff auf die jeweils neueste Version - kostenpflichtige Upgrades (macOS) bzw. der Kauf neuer Versionen (iOS/iPadOS) sind nicht erforderlich. Zudem ermöglichen Abos vielen, vor allem kleineren, Entwicklern überhaupt erst die kontinuierliche, langfristige Pflege bestimmter Apps - ein Umstand, der in den oftmals hitzigen Diskussionen kaum Erwähnung findet.

Wie bei so vielen Dingen im Leben empfiehlt sich also auch bei Software-Abos eine differenzierte Betrachtung im Einzelfall. Ist mir eine bestimmte App, die ich liebgewonnen habe und die für mich für eine spezifische Aufgabe unverzichtbar geworden ist, einen bestimmten Betrag pro Monat bzw. Jahr wert? Gibt es Alternativen als Einmalkauf oder gar quelloffene Lösungen und wenn ja, wie gut sind sie? (Wobei bezüglich Open-Source-Projekten anzumerken ist, dass diese zu einem gewissen Teil auf Spenden angewiesen sind, um zu existieren)

Und hier schließt sich wieder der Kreis der zum Teil berechtigten Kritik - an den häufig als unverhältnismäßig hoch empfundenen monatlichen Kosten für einzelne Programme, was in der Summe bei mehreren Apps schnell zu einem dreistelligen Euro-Betrag pro Jahr führen kann.

Mit Lieferungen konkurriert Parcel, das einen anderen Ansatz verfolgt. Das für macOS, iOS/iPadOS und watchOS erhältliche Parcel ist in der Basisversion bei bis zu drei gleichzeitigen Paketsendungen kostenfrei, das Premium-Abonnement inklusive Push-Benachrichtigungen kostet 3,49 Euro - allerdings nicht pro Monat, sondern pro Jahr.